Zundermedizin und Räucherzunder


Heilpilz-Vitalpilz-Naturheilmittel?

Dass der Wunder-Zunder ein Wundermittelchen gegen so gut wie alle körperlichen Erkrankungen wäre, ist absolut nicht meine Überzeugung, auch wenn dies in etlichen Internetquellen wortreich dargelegt und populärwissenschaftlich begründet wird. Im Wesentlichen schreibt bei vielen Seiten über die enorme Wirkung von Heilpilzen Einer vom Anderen ab und übernimmt, was zig Leute vor ihm schon übernommen haben. Ebenso wie in keinem Artikel über Birkenporling oder Zunderschwamm der schlagkräftige Hinweis fehlt, dass schließlich auch der gute Ötzi vor 5000 Jahren schon von der Heilwirkung dieser Pilze wusste. Dass der Zunder eben als Zunder zum Feuermachen und der Birkenporling vielleicht auch nur als magischer Talisman dienen konnte, wird elegant unterschlagen.

 

Es klingt vielleicht seltsam, von einer Frau, die selbst Zunderextrakte als Immunmodulator verwendet, solche kritischen Worte zu lesen. 

Meine Meinung ist aber, dass undifferenzierte Aussagen von Laien über universelle Heilwirkungen der wirklichen Wertschätzung eines Naturheilmittels nur schaden und seriöse Erforschung eher verhindert. Und zwar, weil der Pilz zusammen mit seiner begeisterten, aber etwas wundergläubigen Fangemeinde dann in die Nicht-Ernstzunehmen-Ecke abrutscht.

 

"Der König unter den Heilpilzen" ist so ein typisches Schlagwort, das jetzt auch im Zusammenhang mit dem Zunderpilz immer wieder zu lesen ist.

Allerdings gibt es inzwischen schon etliche Könige: Den Chaga, den Reishi natürlich, und jetzt auch noch den Zunderschwamm. Die reinste Herrscher-Inflation.

 

Selbst der Begriff "Heilpilz" ist wissenschaftlich umstritten. Es fehlen vor allem seriöse Studien an Menschen, zumindest in der westlichen Hemisphäre. Ich verwende ihn hier trotzdem, Vitalpilz klingt für mich zu nichtssagend, alles was lebt ist vital, die Bezeichnung ist für mich nur eine Phrase und heilsam ist der Pilz für mich schon allein deshalb, weil er mich in den Wald kriegt.

 

Meist werden kleine Studien von denen in Auftrag gegeben oder durchgeführt, die die Pilzprodukte dann teuer selbst vermarkten wollen. Dass das der wissenschaftlichen Objektivität nicht guttut, liegt auf der Hand. Allerdings ist das wohl generell ein Problem, da Forschung teuer ist und naturgemäß nur zahlt, wem es nützt. 

Unbestritten ist aber, dass Pilze, insbesondere Baumpilze wie der Zunderschwamm, Lärchenschwamm und Birkenporling, aber auch viele andere, sowohl in der asiatischen als auch europäischen Volksmedizin eine uralte Traditition haben. In Asien lebt diese noch nahezu unverändert weiter, Pilze haben es dort sogar bis in die Kostenübernahme durch Krankenkassen geschafft. Im christlichen Abendland hat dagegen die Kirche für die nachhaltige Ächtung der Pilze als Hexenmedizin und Teufelswerk gesorgt - außer man kann sie kulinarisch verwerten.

 

Da ich selbst keine Forscherin bin, kann ich mich natürlich auch nur auf andere Quellen beziehen, die mir seriös erscheinen. 

Da ich von der tiefschürfenden Recherchearbeit von Herrn Jürgen Guthmann "Heilende Pilze", 2. Auflage 2021, überzeugt bin, beziehe ich mich auf ihn.

 

Jetzt kurz und sehr vereinfacht zu den Fakten, die  für Fomes Fomentarius vorliegen, nämlich der Zusammensetzung an potentiell wirksamen Inhaltsstoffen. Allerdings besteht auch da wieder Uneinigkeit, in welcher Konzentration was genau im Pilz vorliegt.....

 

Herr Guthmann nennt als Nährstoffe 15 % Eiweiß, 3,5 % Fett, 71 % Kohlenhydrate und 2,1 % Mineralstoffe. Daneben enthält der Pilz nennenswerte Mengen an den Vitaminen B5, D, B3, B2 sowie Kupfer, Eisen, Kalium und Selen.

 

Die Kohlenhydrate bestehen überwiegend aus komplexen Polysacchariden, vor allem bestimmten Glucanen, von denen insbesondere die sog. Beta-Glukane als immunmodulierend gelten. Dies scheint wissenschaftlich schon gut belegt zu sein, ebenso die entzündungshemmende und blutzucker- und cholesterinsenkende Wirkung. Die Glucane sind wasserlöslich, also spätere Inhaltsstoffe von Abkochungen oder Sirup. Da sie in die selbst unlöslichen Chitin-Strukturen des Pilzes fest eingebunden sind, müssen sie aber entweder herausgekocht werden, oder die Pilzfasern müssten so mikrofein zerkleinert werden, dass sie vom menschlichen Körper selbst herausgelöst werden können. Normales Pulverisieren reicht da nicht.

Die Glucane sind hitzestabil, werden also beim Kochen nicht zerstört.

 

Daneben enthält unser Freund diverse Terpene, das sind schwer wasserlösliche, aber mit Alkohol extrahierbare sog. sekundäre Naturstoffe, die oft in ätherischen Ölen  vorkommen und die aus Kohlenwasserstoffketten unterschiedlicher Kombinationen des Grundatoms Isopren bestehen. Je nach Isopren-Anzahl unterscheidet man dann Hemi-, Mono-, Sesqui-, Di-, Ses-, Tri- und Tetra-Terpene, die allesamt unterschiedliche Wirkungen haben. Zu den Terpenen oder daraus abgeleiteten Stoffen gehören auch z.B. Hormone, Pheromone, Alkaloide oder auch Vitamine. 

 

Die in Birkenzunderschwämmen enthaltenen Stoffe Betulin und Betulinsäure sind z.B. eine Form der Triterpene, sie wirken antibakteriell und antiviral.

 

Dann gibt es noch verschiedene Sterole, das sind mit Triterpenen eng verwandte Stoffe, die zu den Steroiden gehören. Chlolesterol, Testosteron und Cortisol sind promintente Vertreter dieser Stoffgruppe. Im Zunderschwamm stecken ganz spezielle, nämlich Ergosterol, Fungisterol, Fomentarol und andere, es gibt viele Einzelstudien zu deren Wirkung.

Diese Stoffe können durch Alkoholauszüge gewonnen werden. Sie sitzen übrigens fast ausschließlich im Inneren des Pilzes, also nicht  wie man vielleicht annehmen könnte, in der Kruste, wie eine deutsche Studie festgestellt hat. 

 

Außerdem sind verschiedene Lektine, Pflanzenproteine, enthalten.

 

UND VIELES MEHR... man müsste Chemiker oder Biologe sein, um die Zusammensetzung und Wirkung der vielen Einzelstoffe wirklich nachvollziehen zu können.

 

Klar wird aber sehr schnell, dass in unserem knolligen Gefährten nicht nur ein riesiges Stück menschlicher Evolution, sondern auch jede Menge Chemie steckt, die sich in irgendeiner Weise auf den menschlichen Organismus auswirkt, wenn man Zunderextrakte zu sich nimmt.

 

Ich kann eigentlich nur vom mir selbst berichten.

 

Dass eine ganz schön starke Wirkung da ist, merkt man spätestens, wenn man es mit dem Genuss starker Extrakte übertreibt. Bei mir führt zu hohe Dosierung zu unangehmen Darmproblemen ähnlich einer Darmentzündung, die sofort wieder abklingt, wenn ich eine Pause im Konsum einlege. 

Ich denke, die Immunstimulierung, die im Darm stattfindet, kann eben auch nach hinten losgehen, im wahrsten Sinn des Wortes, wenn sie zu heftig ist, weil überdosiert. 

 

Bei richtiger Dosierung wirken die Extrakte aber bei mir in der Weise, dass ich weniger Asthma habe, meine leicht chronisch rebellierenden Nebenhöhlen weniger herumätzen, meine Allergien geringer ausfallen und ich weniger infektanfällig bin. 

Das ist schon mal sehr viel, zumal meine jahrzehntelange schwere Urtikaria (volktümlich Nesselsucht durch Überraktion auf Histamine in Lebensmitteln und sonstige Allergene) seit meinem Konsum an selbstgemachten Extrakten fast völlig verschwunden ist.

 

 

Nach diversen Aussagen der Fachliteratur werden die Beta-Glucane im Immunsystem von den dort sitzenden Immunrezeptoren als eine Art Angreifer erkannt, sie veranlassen dann die Produktion von Makrophagen, das sind Fresszellen, die Entzündungsreaktionen heroisch bekämpfen, indem sie die Entzündungserregerchen einfach auffressen.

 

Sozusagen löst der Zunderpilz mit seinen Polysacchariden eine Abwehrreaktion des Immunsystems aus, die allen möglichen latent im Körper schwelenden Entzündungen entgegenwirkt. Seeeehr einfach formuliert.......

 

Dass man solches immuntechnisches "Hochrüsten" nicht übertreiben sollte, liegt auf der Hand.

                





Doch nun zu den Anwendungsmöglichkeiten unseren Wunderzunders:


Es gibt zwei Hauptanwendungen für den Zunderschwamm, bei denen unterschiedliche Wirkstoffe gewonnen werden, nämlich den Wasser- und den Alkohol-Auszug


Die einfachste ist die Verwendung als Tee, genauer als Abkochung. Hierbei werden vor allem die Beta-Glucane wirksam, denn diese sind sowohl wasserlöslich, als auch weitgehend hitzestabil.

Ein einfacher Teeaufguss reicht aber nicht, um sie aus dem Chitinpanzer zu befreien, dafür braucht es schon etwas Kochzeit. Man kann diese verkürzen auf wenige Minuten, wenn man die trockenen Pilzstückchen einfach in der Kaffemühle oder einem Mixer zu einer faserigen Masse zerkleinert. Oder man nimmt einfach möglichst kleine Brocken vom ganzen Pilz, bzw. das was beim Aufschneiden für die Tramagewinnung übrig ist und köchelt es 20-30 Minuten auf kleiner Flamme. Abgießen oder Abfiltern, fertig ist der Zundertee. Er schmeckt angenehm leicht waldig, kein bisschen bitter, in etwa wie ein starker Oolong-Tee und hat eine braune Farbe. Größere Stücke kann man auch mehrmals auskochen, wobei ich persönlich das nicht mache.


Die zweite Methode ist der Alkoholauszug, der die nicht wasserlöslichen Inhaltsstoffe wie die Terpene herauslöst. Man kann ihn mit Doppelkorn, Wodka, Grappa, Obstler, Rum oder auch Primaspirit ansetzen, also allem, was ca. 40 % oder mehr Alkohol enthält. Auch hier gilt, dass die Extraktionszeit umso länger ist, je größer die Pilzstücke sind. Am schnellsten geht es mit dem vermahlenen Material, aber 2 Wochen sollte man auch da ansetzen, bei größeren Stückchen etwa 4 Wochen. Man füllt ein Schraubglas etwa zu 3/4 mit dem frischen oder getrockneten Zunderschwammmaterial, gießt mit Wodka etc. auf und verschraubt den Deckel dicht. Man sollte das Glas ab und zu schütteln, ansonsten tut der Alkohol ganz alleine seinen Dienst.


Nach den 2-4 Wochen abseihen, dann nochmals durch einen Papierfilter laufen lassen, um möglichst viele Schwebstoffe heraus zu kriegen - sehr gut geht das mit großen Papier-Teefiltern - und fertig ist die Tinktur. 



So ein Fläschchen mit Zundertinktur sollten Zunderfreunde immer in der Hausapotheke haben, neben beruhigendem Birkenpoorlingsschnaps, Feuerschwammtropfen,  Schmetterlingstrametensirup, Zunderlikör, Reishisirup und und und.......





wundersame Alchemistenküche.....
wundersame Alchemistenküche.....




Ich persönlich trinke meine Heilpilze nur dann als Tee, wenn z.B. mal der Magen oder die Haut akut Ärger macht.

Vor einem Jahr hatte ich auf einem Kurztripp in die Berge eine Magendarmverstimmung. Also suchte ich mir am nächsten Bachlauf mit Birken einen Birkenporling vom Vorjahr. Der abgekochte Sud renkte die Verdauung wieder ein, so einfach ist das, wenn man seine Heilmittel in der Natur kennt. Da der Zunderschwamm kaum magen- und gallenwirksame Bitterstoffe enthält, ist hier der BIPO tatsächlich das Mittel der Wahl. 

Neulich litt ich unter einer Hitzedermatitis und musste ausnahmsweise doch Kortison nehmen...bis ich dann dann chemieermüdet  Zunder, Birkenporling und feingemahlenen Chaga mit Zunder-Bipo-Sirup zu angenehm schmeckendem Tee kochte und ein paar Tassen trank. Kortison ade, mehr sog i ned....


Für die allgemeine Immunstimulation oder gegen meine Histamin-Intoleranz nehme ich die Zunderwirkstoffe lieber in konzentrierter Form zu mir, sprich in Form von starkem Sirup und Tinktur, oder noch besser: Als Likörchen aus beidem, der gut schmeckt und das Einschlafen unterstützt. Natürlich muss man den Alkoholgehalt berücksichtigen, damit sich nicht das "alte-Damen-Melissengeist-Syndrom" einschleicht... 5 bis 10 ml reichen völlig, mit Pausen nach einigen Tagen Einnahme.


Zunderschwamm und Schmetterlingstramete, die hierzulande vergleichbar häufig wie Birkenporling und Zunderschwamm zu finden ist, schmecken richtig angenehm, auch der schiefe Schillerporliling, bekannter als Chaga und eher selten zu finden, ist als Tee oder sonstiger Extrakt sehr gut.  Er scheckt malzig-vanillig,  bei Genuß käme man nicht auf die Idee, dass man da einem Baumpilz vor sich hat, wenn man es nicht schon wüsste.







Hier mein ZUNDERSIRUP-Rezept, es kann auch für alle anderen Heilpilze verwendet werden, bei denen die Beta-Glukane gewonnen werden sollen.


Man nimmt einfach soviel Zundepilzmaterial, wie gerade vom Pilzleder-Schnippeln übrig oder eben zur Hand hat (alles vom Pilz, außer dem Myzelialkern und madige Teile), füllt damit einen passenden Kochtopf zu 2/3 voll und gibt soviel Wasser hinzu, dass alles bedeckt ist plus etwa 2 cm darüber.


Also nix drei Esslöffel auf 1/2 Liter Wasser....wir wollen einen hochkonzentrierten Extrakt herstellen, bei dem man die Tagesdosis an Wirkstoffen in einer möglichst kleinen Menge Flüssigkeit täglich zu sich nehmen kann.


Dann lässt man alles 1 Stunde leicht köcheln mit leicht aufgelegtem Deckel. Falls durch Verdampfung die Pilzschnipsel nicht mehr vollständig von Wasser bedeckt sein sollten, füllt man etwas Wasser nach.


Nach einer Stunde wird der Sud abgeseiht und gefiltert, am besten durch einen Tee-Papierfilter.

Dann gibt man die gleiche Gewichtsmenge Zucker hinzu, wie Sud entstanden ist und kocht das Gemisch solange ein, bis silbrig glänzende Zuckerschlieren an der Oberfläche sichtbar werden. Wenn die Zuckerkonzentration so hoch wird, dass sich - wie im Foto ganz oben - schon Kristalle bilden, füllt man wieder etwas Wasser nach, sonst kristalliesiert der Sirup zumindest ungekühl leicht aus.


Die Anwendung als Sirup hat mehrere große Vorteile. 


1. Man kann diesen sehr lange aufbewahren, nämlich im ungeöffneten Glas mehr als ein Jahr, geöffnet im Kühlschrank einige Monate.


2. Er ist hochkonzentriert, wenn man ihn nach meiner Methode zubereitet, es reicht, ihn statt Zucker in den Kaffee oder Tee zu geben oder beim Kochen statt Zucker zu verwenden, um die ganze Familie mit den immunwirksamen Bestandteilen eines Heilpilzes zu versorgen. Auch hier sollte man aber Pausen einlegen.


3. Er schmeckt von Zunderschwamm oder Schmetterlingstramete wie Waldhonig, also echt aromatisch und gut. Vom Birkenporling ist er leicht und von Reishi deutlicher bitter, aber die Süße durch den Zucker überwiegt auch hier.


4. Man kann den Sirup sogar für Karamellbonbons oder Zunderzuckerwürfel eindicken (im Backofen nachtrocknen und in Würfel schneiden, im Kühlschrank aufbewahren!). Auch Marmelade oder Gelee ist möglich.


Es steht nur der eine Nachteil dagegen, dass Sirup nun mal zu 50 % aus Zucker bestehen muss, damit am Ende nicht der Schimmel blüht, der zwar auch ein Pilz ist, aber in diesem Fall ein giftiger.




Und jetzt zu meinem Spezialrezept, dem Zunderlikör!


Wenn man alle Wirkstoffe eines Heilpilzes in einem Produkt vereinen will, braucht man den sog. Dualauszug. 


Ich mache den als Likör, indem ich den Sirup mit der fertigen Tinktur, die ja eigentlich ein Pilzschnaps ist, mische. Geht aber auch mit dem Auszug in reinem Trinkalkohol, das wäre dann die klassische Tinktur, man müsste dann aber wieder Wasser hinzufügen, um den Alkoholgehalt zu senken, außer man steht auf Teelöffel-Einnahme.


Man kann allerdings einen zuckerfreien "Zundergeist" herstellen, indem man einen Teil der Abkochung zur Seite stellt und dann mehrfach filtriert der ebenfalls gut filtrierten Tinktur zusetzt. Schwebstoffe trüben da die optische Erscheinung sehr, denn ein alkoholischer "Geist" sollte genauso klar sein wie ein menschlicher. 


Wer es lieber süß mag, bleibt wie ich beim Alkoholauszug in Grappa oder Birnengeist, der schmeckt am Besten und hat die passenden 40 % Alkohol. Zusammen mit der gleichen Menge Sirup kommen wir dann auf angenehme 20 % Alkohol. In ein schönes Fläschchen gefüllt und mit einem Mini-Zunderchen zum Verräuchern am Schmuckband ergibt das ein wunderbares heil- und genußvolles Mitbringsel für gute Freunde.


Als letzes kommen wir nun noch zum Verräuchern von Zunderschwamm


Am bestern brennt, bzw. glimmt natürlich das Trama, nicht umsonst heißt es auch Zunder. Man kann aber problemlos ganze trockene Pilzstücke oder ganze Minipilze verwenden.

Eine extra Räucherkohle ist unnötig, denn der Pilz glimmt selber, und zwar so langsam und mit äußerst reizarmem aromatischen Rauch, dass man ihn auch bei anderen Räucherungen statt der Kohle verwenden kann. Ich räuchere meinen Wunderzunder oft stundenlang in der Küche, es macht sogar das Abspülen oder Putzen erträglich. Besser ist es aber, den leicht stimmungsaufhellenden und beruhigenden Zunderrauch mit geistvolleren oder angenehmeren Tätigkeiten - z.B. dem Lesen von Guthmanns "Heilenden Pilzen" - zu verbinden.


Noch ein kleiner Geheimtipp zum Thema psychoaktives Räuchern legaler Substanzen:


Die Fencheltramete und etwas schwächer auch die Anistramete erzeugen einen leicht psychoaktiven Rauch, der sehr angenehm und mild ist. Man kann dies durch aufgelegte Gewürze wie Safran, Salbei, Fenchel oder Waldmeister noch verstärken. Ein Kapitel für sich, THC-Freunden oder Zauberpilzjunkies wird dies vielleicht nur ein mildes Lächeln abgewinnen, aber wer seine Synapsen nicht mit halluzinogenen oder anderen Stoffen fluten will, findet hier eine unschädliche und gesetzeskonforme Alternative.


Und ganz am Schluss dieses Kapitels noch ein Rat für alle, die ganz allgemein gerne räuchern: Noch besser als der Zunderschwamm glimmt das weißgesprenkelte Innere des Chagapilzes. Chaga hat relativ hohe Oxalsäurewerte, ich vertrage ihn nicht so gut und nehme ihn deshalb gerne als Räuchergrundlage. Einfach ausprobieren!





Wir sehen, der Wunderzunder ist ein echter Allrounder. Wenn man irgendwann in nicht zu ferner Zukunft auch noch Häuser aus seinem Myzel bauen kann, können wir in ihm wohnen, uns in ihn hüllen und in Zunderrauchschwaden beseelt genüßlich auf eine Runde Zundergeist anstoßen...... ein Prost auf den Zunder, Ihr Lieben!



Im Foto oben seihe ich eine Tinktur ab, die ich dann mit dem Sirup mische, um einen Dualauszug herzustellen. Davon trinke ich abends maximal ein halbes Schnapsglas voll, allerdings nicht täglich, sondern "nach Gefühl".

Man kann das Zunderschwamm-Pulver natürlich auch teuer im Internet bestellen, je nach Hersteller unterschiedlich fein vermahlen.

Dass ich die eigene Ernte und Verarbeitung empfehle, muss ich wohl nicht mehr ausführlich darlegen. Natur heilt, aber dazu muss man sie zulassen, aufsuhen, in sie hineintauchen, wieder fühlen, dass wir alle selbst Natur sind. Das hat man eben nicht, wenn man sich nur ein verarbeitetes Pülverchen kauft.



Zunderschnipsel verräuchert im einem Tonschälchen auf einem urigem getrockneten Fichtenporling, auch als rotrandiger Baumschwamm bekannt. Böse Zungen nennen ihn Windelpilz, weil er frisch eine recht äh, sagen wir eigenwilliges, Aroma verströmt. Getrocknet ist er aber zimmertauglich, besonders mit einem Räucherzunderchen oben auf.
Zunderschnipsel verräuchert im einem Tonschälchen auf einem urigem getrockneten Fichtenporling, auch als rotrandiger Baumschwamm bekannt. Böse Zungen nennen ihn Windelpilz, weil er frisch eine recht äh, sagen wir eigenwilliges, Aroma verströmt. Getrocknet ist er aber zimmertauglich, besonders mit einem Räucherzunderchen oben auf.